Ehrenamtliche unterstützen Geflüchtete
In einer Zeit, in der Millionen Menschen weltweit ihre Heimat aufgrund von Krieg, Verfolgung oder Klimakrisen verlassen müssen, braucht es eine solidarische Gesellschaft, die sie auffängt. Für die Caritas Bodensee-Oberschwaben, die im Auftrag des Landkreises Ravensburg für die Geflüchteten im ehemaligen Krankenhaus 14 Nothelfer in Weingarten zuständig ist, spielt ehrenamtliches Engagement dabei eine Schlüsselrolle. Ob durch Sprachkurse, Unterstützung bei Behördengängen, Angeboten für Familien mit Kindern oder einfach durch ein offenes Ohr - die Ehrenamtlichen schaffen nicht nur praktische Hilfe, sondern auch einen Raum für Hoffnung und Menschlichkeit. Sie sind eine wertvolle Unterstützung für die hauptamtlichen Mitarbeitenden im 14 Nothelfer.
Auf dem Foto zu sehen sind 10 der 15 Ehrenamtlichen des "14 Nothelfer" zusammen mit dem hauptamtlichen Caritas-Team, mit (ganz links) Lena Greiner (Koordinatorin Interkulturelles Ehrenamt) und (Dritter von rechts) Maurice Hörnle (Leiter Caritas-Dienst 14 Nothelfer).Caritas
"Menschen, die bei uns ankommen, werden in alle Prozesse aktiv mit einbezogen”, sagt Maurice Hörnle, seit Mitte dieses Jahres Leiter des Teams im 14 Nothelfer. "Wir wollen zusammen mit den Ehrenamtlichen die momentan knapp 150 Bewohner*innen in die Lage versetzen, möglichst schnell für ein eigenständiges Leben fit zu machen und dabei auch ihre Fähigkeiten direkt für sich und andere einzubringen.” In der vorläufigen Unterkunft ist die Aufenthaltszeit für Ukrainer*innen 6 Monate. Die Asylbewerber aus anderen Ländern sind längstens zwei Jahre hier untergebracht.
In diesem Jahr sind circa 450 Personen in der Unterkunft gewesen, darunter einige Kinder, Familien und unterstützungsbedürftige Personen. Durch die unterschiedlichen Zielgruppen und Bedarfe ist es wichtig, dass die Angebote entsprechend angepasst werden. Mal sind es verstärkt Angebote für Kinder, mal sind es Sprachkurse oder Hilfe bei der Antragstellung.
Das Ziel, die Menschen im Rahmen der sechs Monate in ihrer Eigenständigkeit zu fördern, ist mit der hervorragenden Arbeit der Ehrenamtlichen gelungen. Der Betrieb läuft störungsfrei ab und die Menschen unterstützen sich gegenseitig. Viele haben zwischenzeitlich auch Arbeit gefunden und engagieren sich im Gemeinwesen.
Das Team der Caritas arbeitet unermüdlich daran, die Grundlagen dafür zu schaffen. Das geht nicht ohne die Hilfe von Ehrenamtlichen. Inzwischen seien 15 Ehrenamtliche in der Unterkunft tätig, berichtet Lena Greiner, Koordinatorin der Anlaufstelle für Interkulturelles Ehrenamt bei der Caritas. Mehr als die Hälfte der Engagierten sind selbst Geflüchtete, die ihre eigenen Erfahrungen einbringen, andere motivieren und zu einem guten gesellschaftlichen Miteinander beitragen wollen. Im Laufe des Jahres haben elf Angebote stattgefunden, an denen regelmäßig circa 20 bis 25 Personen teilnehmen.
Von zentraler Bedeutung sind regelmäßige Termine für Sprachkurse. Im Laufe dieses Jahres haben die beiden Ehrenamtlichen mit pädagogischem Hintergrund, Helga Preuß und Lukas Albrecht, regelmäßig Deutschkurse für die Geflüchteten angeboten, welche sehr gut angenommen wurden. "Ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen mit Fluchthintergrund, die bei unseren Kursen auf verschiedenen Sprachen dolmetschen, wäre eine Realisierung der Angebote undenkbar", sagt Helga Preuß. Seit November ist ein neuer Deutschkurs angelaufen, der an vier Tagen pro Woche in der Unterkunft für Asylbewerber stattfindet und alltagsbezogene Unterrichtsinhalte vorsieht, wie beispielsweise die Sprachfertigkeit für Behördengänge oder die soziale Teilhabe. Die Caritas unterstützt die Ehrenamtlichen mit Schulungsangeboten und einer kleinen Aufwandsentschädigung, was sie nur über ausreichend Spendenmittel stabil zu leisten vermag.
Seit eineinhalb Jahren begleitet ein früherer Berufseinstiegsbegleiter die Bewohner*innen bei Bewerbungen. Er hilft ihnen beim Schreiben von Lebensläufen, schätzt ihre Kompetenzen ein und bereitet sie umfänglich auf den Arbeitsmarkt vor. Außerdem gibt es eine ehrenamtliche Betreuerin, die zu Kriegsbeginn in der Ukraine nach Deutschland geflohen ist und nun regelmäßig Spiel- oder Kochaktionen mit den Kindern im 14 Nothelfer durchführt.
"Dank der verbindlichen Strukturen”, so Lena Greiner, "bleiben uns die Ehrenamtlichen erhalten und sehen ihr Engagement auch wertgeschätzt.” Das Team der Caritas ist sich einig, dass die Ehrenamtlichen durch ihren unermüdlichen Einsatz einen bedeutenden Beitrag leistenden und damit maßgeblich deren Integration unterstützen. Ihr Engagement zeigt, wie Vielfalt unsere Gemeinschaft bereichert und dass ein respektvolles und solidarisches Zusammenleben möglich ist. Aus diesem Grund möchten wir ihnen im Namen des gesamten Caritas-Teams von Herzen für ihr Engagement danken!", sagen Maurice Hörnle und Lena Greiner.
INFO
Ihre Spende hilft, um die Angebote aufrechtzuerhalten.
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