Kinder ermutigen
Ermutigung: wenn Sie Ihrem Kind das Gefühl geben dazuzugehören, wichtig und kompetent zu sein und sich geborgen zu fühlen.Pixabay
Grundsätzlich fühlen sich Kinder dann ermutigt, wenn Ihre Worte dem Kind das Gefühl geben dazuzugehören, wichtig und kompetent zu sein und sich geborgen zu fühlen. Also wenn das, was Sie zu Ihrem Kind sagen, seine sozialen Grundbedürfnisse anspricht. Dies können aber nicht nur Ihre Worte vermitteln, sondern Sie können Ermutigung auch Handlungen oder Signale gegenüber Ihrem Kind ausdrücken.
So findet Ermutigung beispielsweise auch in all den kleinen und großen Momenten statt, in denen Sie Ihrem Kind volle Aufmerksamkeit schenken (Edelsteinmomente). Genauso findet Ermutigung statt, wenn Sie beobachten, bemerken und benennen, dass Ihr Kind etwas Neues versucht oder etwas bisher Schwieriges nochmals versucht. Wenn Sie ihm seine (kleinen) Fortschritte, seine Stärken und seine Fähigkeiten spiegeln. Wenn Sie ihm nach und nach immer wieder etwas mehr zutrauen oder es um seine Ideen oder um seine Hilfe fragen. Wenn Sie Ihrem Kind respektvoll und auf Augenhöhe begegnen und es ernst nehmen.
Ganz besonders wichtig ist Ermutigung, wenn Ihr Kind sich schwer tut und "Fehler" macht. Vielleicht kennen Sie aber auch die ein oder anderen Themen in der Entwicklung Ihres Kindes, bei denen es für Sie schwierig ist, geduldig zu bleiben und Sie beginnen, Ihr Kind an Ihren eigenen Erwartungen und Wünschen zu messen. Versuchen Sie immer wieder, Ihr Kind so zu akzeptieren wie es ist, mitsamt seinen vermeintlichen Schwächen. Ihr Kind wird diese Haltung von Ihnen spüren und wird sich dadurch gestärkt und ermutigt fühlen. Wenn Sie als Eltern die Schwächen Ihres Kindes erst einmal annehmen, anstatt sie verändern zu wollen, wird es damit umgehen lernen, dass es nicht immer alles ganz richtig und perfekt machen kann und Selbstvertrauen trotz der Dinge, die es noch nicht so gut kann, entwickeln. Es wird wirklich glauben, dass es so wie es ist in Ordnung ist.
Vielleicht ist es für Sie als Eltern dabei hilfreich, wenn Sie bei den Bereichen, die Sie als Schwäche Ihres Kindes wahrnehmen und mit denen Sie ungeduldig sind, immer wieder ganz bewusst fokussieren, welchen Weg Ihr Kind bereits zurückgelegt hat, welche Entwicklung es schon gemacht hat oder gerade macht, und was diese Schwäche vielleicht auch Positives beinhaltet, anstatt den Fokus darauf zu legen, was das Kind noch nicht kann.
Damit die Ermutigung außerdem tatsächlich ermutigend bei Ihrem Kind ankommt, ist außerdem wichtig, dass sie nicht mit Zusätzen von Ungeduld versehen ist. (z.B. "Das hast du gut gemacht, aber hier könnte es noch besser sein".; "Ich wünschte du würdest das öfter tun."; "Du kannst das schaffen, also hör auf zu jammern!") Durch solche kleinen, manchmal unbemerkten Zusätze wird die ermutigende Botschaft aufgehoben und stattdessen kommt entmutigende Kritik bei Ihrem Kind an.
Vermutlich spüren Sie sehr gut, was für Ihr Kind ganz besonders ermutigend und stärkend ist und wie es sich besonders wertgeschätzt fühlt. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl, Sie kennen Ihr Kind am besten.
Vielleicht haben Sie nun über dieses Thema auch richtig viel Lust bekommen haben, Ihrem Kind Ermutigung zu schenken, wie wäre es dann mit einer "Ermutigungsdusche"?
Die Ermutigungsdusche ist eine Idee zur Stärkung Ihres Kindes. Es kann in der Mitte stehen und der Reihe nach sagen alle (oder auch einfach Sie allein) eine ermutigende Sache nach der anderen. ("Was ich besonders an dir wertschätze/liebe/mag ist……." Das Kind braucht nichts weiter zu tun, es kann zuhören und sich nach jeder Ermutigung bedanken. Ganz zum Ende kann das Kind in der Mitte noch sagen, was es an sich selbst besonders wertschätzt und achtet.
Die Ermutigungsdusche kann auch in kleinen Gruppen gemacht werden, z.B. beim Kindergeburtstag, sowohl für das Geburtstagskind als auch für seine Gäste. Eine tolle Möglichkeit, Ihr Kind mit Ermutigung zu stärken, z.B. wenn es gerade eine schwierige Aufgabe vor sich hat oder aus anderen Gründen Ermutigung gut gebrauchen könnte.