Für Senioren gibt es ein vielfältiges Angebot
Die Ziele sind vielseitig: Dazu zählen die Unterstützung der Menschen im Alltag und das Vermeiden von Einsamkeit.
Anja Hornbacher (links) und Susanne Burger geben einen Überblick über die Hilfen für Senioren.SZ/Nill
Eine, die sich mit den Hilfen für Senioren auskennt, ist Anja Hornbacher. Die Sozialarbeiterin ist für die Beratungsstelle "Zuhause leben" der Caritas Bodensee-Oberschwaben tätig. "Ich informiere unabhängig, neutral darüber, welche Angebote es gibt", erklärt sie im Gespräch mit der "Schwäbischen Zeitung". Viele Senioren oder deren Angehörige würden sich "unverhofft" in der Situation wiederfinden, dass Pflege benötigt wird. "Dann entstehen viele Fragen", weiß Hornbacher. Denn Angebote gibt es en masse. Sie sei es anschließend, die für jeden Fall individuell ein passendes Angebot vermittelt. Eine Rolle spiele auch, ob und in welchem Umfang Kosten unter Umständen von der Pflegekasse übernommen werden.
Häufig werde an Pflegeheime oder ambulante Pflegedienste, verwiesen, erklärt Hornbacher. Ein Beispiel: die organisierte Nachbarschaftshilfe der evangelischen Kirche Leutkirch. Dabei erhalten die Senioren etwa Hilfe im Haushalt oder werden zu Arztbesuchen begleitet. Ein weiteres Angebot ist die Wohnberatung. Experten des Deutschen Roten Kreuzes informieren Betroffene unter anderem darüber, wie die eigenen vier Wände barrierefrei umgestaltet werden können.
Ehrenamtlicher Besuchsdienst
Neben den "professionellen Anbietern" können Senioren auch auf ehrenamtliche Hilfe zurückgreifen. Die Fäden für die meisten kostenfreie Projekte in Leutkirch laufen im Rathaus zusammen. Genauer gesagt bei Susanne Burger, die Ansprechpartnerin für die Aktion "Herz und Gemüt" ist. Ein von der Friedrich-Schiedel-Stiftung gefördertes Projekt zur Verbesserung der Lebenssituation von älteren Menschen in der Stadt. "Wir wollen vor allem die Vereinsamung vermeiden", betont Burger. Deshalb machen sich 18 ehrenamtliche Helfer regelmäßig auf den Weg zu Senioren, um mit ihnen etwa zu spielen oder spazieren zu gehen.
"Was wir nicht machen, ist zum Beispiel im Garten oder im Haushalt zu helfen", erklärt Burger. Das sei nicht Aufgabe des ehrenamtlichen Besuchsdienstes. Häufig seien es die Angehörigen, die auf die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zukommen und das Angebot in Anspruch nehmen wollen. Zum Repertoire von "Herz und Gemüt" zählt auch die Seniorenbegegnungsstätte "Treff im Alten Kloster". Dabei treffen sich ältere Menschen zum Kaffeetrinken und zum gegenseitigen Austausch. Die Besuchszahlen sind bei diesem Modell "aber sehr rückläufig", gesteht Burger. Viele Senioren fühlten sich noch zu jung und fit für den "Treff im Alten Kloster", andere seien nicht mehr mobil genug.
Zum Angebot von "Herz und Gemüt" zählt auch der Mittagstisch "Möhrchen und Co", der in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde St. Martin entsteht, sowie ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz.
Der Großteil der Senioren wisse das Angebot der Ehrenamtlichen zu schätzen, ist sich Burger sicher. Häufig gebe es positive Rückmeldungen. Auch die eine oder andere Freundschaft sei auf diese Weise bereits entstanden.
Artikelveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Zeitung.