Weingarten bekommt ein Integrationszentrum
Die kürzlich im Gemeinderat getroffene Entscheidung sieht den Start des gemeinsam von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Stadt Weingarten, der Caritas Bodensee-Oberschwaben, der katholischen Gesamtkirchengemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde Weingarten getragenen Projekts zum 1. Januar 2018 vor. Die Projektdauer ist zunächst auf drei Jahre angelegt.
Von Anfang an hatten die Diözese, die Stadt Weingarten und die Caritas darauf hin gewirkt, dass die Sorge für geflüchtete Menschen nicht am Rande des gesellschaftlichen Geschehens stattfindet, sondern als Bestandteil einer integrativen Entwicklung der gesamten Stadtgesellschaft mit ihren unterschiedlichen Akteuren verstanden und gestaltet wird.
Das Konzept des Weingartener Integrationszentrums, das im Wesentlichen von der Caritas Bodensee-Oberschwaben initiiert wurde, sieht eine Bündelung bereits bestehender sowie neu zu schaffender Dienste und Angebote unter einem gemeinsamen Dach vor. Dazu gehören seitens der Caritas die Flüchtlingssozialarbeit, die Migrationsberatung, die von der Landesregierung finanzierten Integrationsmanager, die Koordinierung der Freiwilligenarbeit und eine Stelle für interkulturelle Begegnung. Die Stadt Weingarten bringt in die Zusammenarbeit ihre Fachstellen für Integration und kommunale Flüchtlingsarbeit sowie die Geschäftsstelle für das Bundesprogramm "Demokratie leben" ein. Zu den angebotenen Diensten zählt auch die kirchliche Wohnrauminitiative "herein" der Caritas, die seitens der Stadt unterstützt wird.
Künftige Aufgabe ist die gemeinsame Gestaltung von Integrationsprojekten und Begegnungsangeboten sowie die Vernetzung und die Kooperation mit in der Stadt tätigen Partnern, beispielsweise nichtchristliche Religionsgemeinschaften, Migrantenorganisationen, Kultur- und Sportvereine, soziale Einrichtungen sowie Bildungsträger.
Die Stadt Weingarten stellt in der Innenstadt kostenfrei ein Haus zur Verfügung; neben den gesetzlichen Leistungen von staatlicher Seite, Eigenmitteln der Caritas sowie der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden trägt die Diözese Rottenburg-Stuttgart einen beträchtlichen Teil der Kosten des Gesamtprojekts. Über eine Laufzeit von drei Jahren stehen jährlich rund 157.000 Euro aus diözesanen Mitteln zur Verfügung.