„Unser Kind lernt laufen!“
Sensationelle 92 Personen durften die Organisatoren begrüßen Caritas Bodensee-Oberschwaben
Die Gemeinde Aitrach befindet sich seit dem Jahr 2021 auf dem Weg hin zu einer Solidarischen Gemeinde, in der Jung und Alt sich um einander kümmern und man gut und gerne alt werden kann. Die Caritas Bodensee-Oberschwaben hat das Konzept zum Aufbau Solidarischer Gemeinden entwickelt, das auf einen beteiligungsorientierten Entwicklungsprozess ausgerichtet ist. Partner im Projekt sind die jeweilige Kommune und das Katholische Dekanat Allgäu-Oberschwaben. Gefördert wird das Projekt vom Landkreis Ravensburg.
In Aitrach ist es nun durch das große Engagement aller Beteiligten gelungen, den ersten selbstorganisierten Bürgerverein in einer Solidarischen Gemeinde zu gründen, der sich für solidarische Strukturen im Ort stark macht.
Am Freitag, den 23. Juni 2023 war es so weit: voll Spannung erwarteten die Organisator*innen den Start der Gründungsversammlung des Vereins. Begeistert vom Interesse der Aitracherinnen und Aitracher, wurden aufgrund der vielen Besucher*innen vor dem Start kurzerhand noch etliche Stühle organisiert.
Michaela Lendrates und Rosmarie Sturm berichten über die bisherigen Aktivitäten im Projekt.Caritas Bodensee-Oberschwaben
Viele Aktive sowohl aus der Aktionsgruppe Vereinsgründung als auch aus der Steuerungsgruppe des Solidarischen Gemeinde-Projektes sowie die Koordinatorinnen und die Fachstelle Solidarische Gemeinden bis hin zum Bürgermeister bereiteten den Abend über Wochen vor. Eine Vereinsgründung kann eine bürokratische Angelegenheit sein - nicht aber diese! Davon zeichneten die beschwingten Musikeinlagen von R&R unter Leitung von Rita Huber, die tolle Blumendeko, die schwungvolle Moderatorin Carla Mayer, ein lebendiger Bericht der Koordinatorinnen Michaela Lendrates und Rosmarie Sturm über die bisherigen Aktivitäten im Projekt Solidarische Gemeinde, ein Film mit Originaltönen von Besucherinnen und Besuchern sowie Engagierten des aufgebauten Spielecafés, um nur Einzelnes davon zu nennen.
Auch die beiden Kirchengemeinden, Frau Pfarrerin Ulrike Rose und Herr Pfarrer Ernst-Christof Geil, konnten neben der Leitung des Caritas-Dienstes Solidarität im Alter, Maren Dronia, zu diesem besonderen Ereignis begrüßt werden. Daneben freuten sich die Beteiligten auch über die Teilnahme von Andrea Müller, Stabstelle Sozialplanung des Landratsamtes, die neben einem Geschenkkorb auch die Gratulations-Grüße aus dem Landratsamt für den Verein im Gepäck hatte.
Die neue Vorstandschaft mit Bürgermeister Thomas Kellenberger, Andrea Müller von der Stabstelle Sozialplanung des LRA, den Koordinatorinnen Rosmarie Sturm und Michaela Lendrates und Anja Hornbacher von der Fachstelle Solidarische Gemeinden der Caritas Bodensee-OberschwabenCaritas Bodensee-Oberschwaben
Auf die Nachfrage von Carla Mayer bei Bürgermeister Thomas Kellenberger, wie er zu "so einem Verein für Soziales im Ort" steht, erinnerte er sich an den Start des Projektes mit seinen Zielen und die Ungewissheit, ob "das zu meistern sei". Neben den Projektträgern und den aktiven Bürger*innen, dankte er vor allem auch dem Gemeinderat, der seinen Anstoß, das Projekt zu starten, von Anfang an unterstützt habe. Er machte deutlich, wie wichtig eigene Antworten im Ort auf den demographischen Wandel sind, und dass es dabei ein "zusammen halten" brauche. Nicht die Kommune, der Staat oder der Gemeinderat alleine könne hier Lösungen finden. Es brauche die Solidarische Bürgerschaft, die sich unterstützt. Solidarisch bedeute dabei, den Fokus nicht auf sich zu haben, sondern bei den Anderen. Mit der Vereinsgründung übernehme der Verein Verantwortung für das Thema und auch Verantwortung für diejenigen, die sich engagieren, wie z.B. durch entsprechende Versicherungen. Deshalb erwarte den Verein auch zukünftig seitens der Gemeinde "offene Türen" und entsprechende Unterstützung.
Die Vereinsgründung wurde Schritt für Schritt vollzogen. Nach der Aussprache folgte die Vorstellung der Satzung durch Peter Alexa und der Beschluss selbiger. Im Anschluss hatte jede/r die Möglichkeit, Gründungsmitglied zu werden und die Gründungssatzung zu unterschreiben. Über 60 Personen nutzten direkt die Chance zur Unterschrift auf der Gründungssatzung und machten damit ihre Unterstützung deutlich.
Nach einer kurzen Vorstellung der Bewerber*innen für die einzelnen Posten im Vorstand und in der Rechnungsprüfung erfolgte deren Wahl.
Die Gründungsmitglieder des neuen Vereins „Solidarisches Netzwerk Aitrach e.V.“ und Projektpartner SZ / Steffen Lang
Zum Abschluss dankte Peter Alexa stellvertretend für den Vorstand zunächst den Bürgerinnen und Bürgern und brachte seine Freude über die gute Resonanz an diesem Abend zum Ausdruck, was die Arbeit des Vereines stärke. Auch der Kommune für deren Anstoß, den Koordinatorinnen und der Fachstelle für deren tatkräftige bisherige und weitere Unterstützung. Des Weiteren allen Beteiligten des Abends, den Helferinnen und Helfern, der Steuerungsgruppe, den Kirchengemeinden und den weiteren Institutionen, wie auch den anderen Vereinen, mit denen die Zusammenarbeit für den Verein ein wichtiges Anliegen ist.