Schlüsselfunktion für die Integration im Arbeitsmarkt
Die Migrationsberaterinnen und -berater der Caritas machten zusammen mit dem Jugendmigrationsdienst mit einer Aktion auf den Marienplatz in Ravensburg auf den prekären Finanzierungshorizont aufmerksam. Hier haben wir 211 Blumen mit Botschaften zu Vielfalt und Migration verschenkt. Die 211 Blumen symbolisieren alle in Deutschland vertretenen Staatsangehörigkeiten. Viele Leute haben sich über die Blumengeschenke gefreut und sind mit uns ins Gespräch gekommen. Danke dafür! Gleichzeitig war uns wichtig, einen Appell an die politischen Entscheidungsträger*innen zu richten. In einer Erklärung haben wir uns direkt an die Bundestagsabgeordneten Axel Müller (CDU) und Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen) gewandt. In diesem Brief argumentieren wir, warum es dringend notwendig ist, die Migrationsberatung nachhaltig - das heißt vor allem finanziell - zu stärken. Erwachsene Zugewanderte, die sich von Migrationsberater*innen unterstützen lassen, erfahren eine wirtschaftliche, gesundheitliche, familiäre und psychosoziale Verbesserung ihrer Lebenssituationen. Die MBE hilft daher direkt und wirkungsvoll, Integrationskosten und Sozialausgaben zu vermeiden und stärkt nachweislich den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wir fordern:
- Mittel in Höhe von 81 Millionen Euro im Haushaltsplanentwurf 2026 zu verankern (77,5 Millionen sind es für 2025)
- Eine bedarfsgerechte Anpassung an die Entwicklungen der Zuwanderungszahlen sowie den Tarif- und Sachkostensteigerungen
Ausgangssituation im Landkreis:
Im Landkreis Ravensburg wird das Angebot insgesamt mit 1,5 Fachstellen umgesetzt. Diese Stellen werden zu 30 Prozent aus Eigenmitteln der Caritas finanziert. Für die Anzahl der Beratungsanfragen und der Zuzugssituation, vor allem im Rahmen der Arbeitsmarktintegration, stagniert das Beratungsangebot weiterhin als Schlusslicht im Vergleich mit anderen Regionen.
"Wir sind überzeugt davon, dass die MBE eine Schlüsselfunktion für die Arbeitsmarktintegration einnimmt und mit ihrem Wirken ein Fundament der modernen Einwanderungsgesellschaft deutlich macht", sagen die Leiterin der Caritas-Region, Petra Honikel, und die Fachleiterin Soziale Hilfen, Angelika Hipp-Streicher, unisono.