Kinderstiftung bringt 2020 keinen Adventskalender heraus
Wunderschöne Kunstwerke von Kindern hätten auch in diesem Jahr den Adventskalender der Kinderstiftung Bodensee zieren sollen. Jetzt mussten ihn Kinderstiftungs-Geschäftsführer Ewald Kohler, Projektleiterin Maren Dronia und Praktikantin Melanie Sprenger - coronabedingt - leider absagen.SZ/Brigitte Geiselhart
Friedrichshafen - Diese Botschaft bereits jetzt zu verkünden, blieb Ewald Kohler, Leiter der Caritas Bodensee-Oberschwaben und Geschäftsführer der Kinderstiftung, Projektleiterin Maren Dronia und Praktikantin Melanie Sprenger nun nicht erspart.
Die Gründe für die Absage sind nachvollziehbar und liegen quasi auf der Hand. "Unter den derzeitigen Voraussetzungen haben wir nicht die nötigen Voraussetzungen, um den Adventskalender mit den sonst üblichen Verkaufsaktionen zu vermarkten", betont Ewald Kohler. Man sehe sich auch in der Pflicht, die Vielzahl von Ehrenamtlichen zu schützen, die unter normalen Umständen auf Betriebs- und Adventsfeiern oder anderen ähnlichen Anlässen in der Vorweihnachtszeit Werbung für die Kalender betreiben würden. Nicht zuletzt müsse man verstehen, dass gerade der Einzelhandel und die Gastronomie, in diesem Jahr nicht in gewohnter Weise als Sponsoren zur Verfügung stünden, weil sie oft selbst mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen hätten.
"Natürlich waren und sind wir in diesem Krisenjahr nicht untätig und haben uns alternative Förderaktivitäten überlegt", sagt die Projektleiterin der Kinderstiftung. So habe man zum Beispiel die Initiative "Familienpakete" gestartet. Insgesamt seien rund 250 Pakete mit Spielsachen, Bastel- und Kreativitätsangeboten oder auch Büchern zur Leseförderung gefüllt worden, die an bedürftige Familien im Bodenseekreis verteilt worden seien. "Die Dankbarkeit, die wir spüren durften, ist groß", so die Erfahrung von Maren Dronia und Melanie Sprenger. Es sei darüber hinaus gelungen, Spenden von Service-Clubs zu requirieren und damit gerade in der Zeit der Quarantäne viele Familien zu unterstützen. "Wichtig waren während des Lockdowns aber auch die Webinare und die virtuellen Kontakte mit unseren Ehrenamtlichen und weitere digitale Formate", fügt Marien Dronia hinzu. Umso dankbarer sei man dafür, dass man nach den Sommerferien wieder mit dem Vorleseprojekt der Kinderstiftung an den Start habe gehen können oder auch mit einem Zirkustag mit Familienpicknick auf dem Gelände der Caserne im Fallenbrunnen viele Menschen erreicht habe.
Für den Adventskalender der Kinderstiftung Bodensee hatten Kinder aus dem Vorlesenetzwerk jeweils viele tolle Kunstwerke gemalt. Er hatte sich in den vergangenen acht Jahren stets gut verkauft und damit auch viel Geld eingebracht, das Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen und benachteiligten Verhältnissen zugute gekommen war. 2019 waren mit 7999 verkauften Adventskalendern rund 8000 Euro erwirtschaftet worden, etwa 1000 Kindern konnte damit eine Freude gemacht werden. "Uns bleibt nichts, als danke für die Unterstützung zu sagen und auf weitere Spenden und das nächste Jahr zu hoffen", sagt Maren Dronia.