Ich mache mich und mein Kind stark
Ermutigte Eltern, ermutigte Kinder: Reflektionen zu Freude an eigenen Stärken und Nachsicht mit Schwächen für Sie selbst und Ihr Kind.Pixabay
Diese stärkt das kindliche Selbstvertrauen und lässt den Mut wachsen, der im späteren Leben gebraucht wird.
Viele Situationen, die für Ihr Kind ermutigend sind, sind für Sie im Alltag vielleicht ganz selbstverständlich: es ist stärkend für Ihr Kind, wenn Sie es respektvoll behandeln. Wenn Sie es in angemessener Form in Entscheidungen mit einbeziehen. Wenn Sie Ihrem Kind zutrauen und fördern, dass es Sachen ausprobieren und schaffen kann.
Ermutigung findet aber auch ihren Ausdruck darin, wie Schwächen und "Fehlern" umgegangen wird. Wenn Ihr Kind bei seinen Versuchen auch scheitern oder Zeit brauchen darf, wird ihm ermöglicht Dinge zu versuchen, ohne dabei unter Leistungsdruck zu geraten. Ihre Reaktion auf die Schwächen Ihres Kindes ist zur Entwicklung seines Selbstvertrauens ebenso wichtig wie Ihr Umgang mit seinen Stärken.
Rudolf Dreikurs sagt: "Ein Kind braucht Ermutigung wie eine Pflanze das Wasser."
Ganz grundlegend für die Frage nach der Ermutigung Ihres Kindes ist also die Reflektion Ihrer Einstellung zu seinen Stärken und Schwächen Ihres Kindes. Sie können sich fragen: was für ein Bild habe ich von meinem Kind? Auf welche Stärken kann ich stolz sein? Wo kann ich die Schwächen meines Kindes annehmen, wo möchte ich es gerne verändern?
Vielleicht kennen Sie es - Eltern sind oft genau dem gegenüber unnachsichtig, worin sie ihre eigenen Schwächen erkennen, was sie sich selbst als "Fehler" vorwerfen oder sich wünschen, anders zu machen. Und gleichermaßen können Eltern Stärken des eigenen Kindes besser anerkennen, wenn sie es auch sich selbst erlauben, stolz auf bestimmte Dinge zu sein und die eigenen Erfolge nicht verstecken zu müssen. Deshalb geht es zunächst einmal auch um Sie selbst und das Kennenlernen und die Akzeptanz Ihrer eigenen Stärken und Schwächen als Mensch, als Mutter/Vater.
Wir möchten Sie deshalb zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst anregen. Machen Sie sich auf die Suche nach Ihren eigenen Stärken und Schwächen: Welche Eigenschaften schätzen Sie selbst an sich als Mensch, als Mutter/Vater? Worauf sind Sie stolz? Was fällt Ihnen immer wieder schwer? Wie geht es Ihnen mit dieser "Schwäche"?
Viele begegnen über diese Fragen zwangsläufig auch den Erfahrungen mit ihren eigenen Eltern, da dies unsere Einstellung zu unseren Stärken und Schwächen stark geprägt hat. So schließen sich in dieser Auseinandersetzung die Fragen zu eigenen Geschichte an: Wie wurde in Ihrer Familie mit Stärken und Schwächen umgegangen? Wurden Sie selbst als Kind eher auf Fehler aufmerksam gemacht, anstatt auf Stärken hingewiesen? Vielleicht sind Ihnen sogar noch bestimmte Sätze Ihrer Eltern im Kopf, oder Sie hören, wie Sie diese jetzt selbst zu Ihren Kindern sagen. Wie haben Sie diese Sätze erlebt? Was hätten Sie sich gewünscht zu hören? Welche Ermutigung hätte Ihnen als Kind selbst gut getan?
Selbst wenn Sie dies als Kind nicht so gehört haben, Sie können sich dies als Erwachsener nun selbst immer wieder sagen und sich die Ermutigung geben, die Sie früher gern gehabt hätten. Stärken Sie sich selbst, indem Sie sich selbst ermutigen, stolz sind auf Ihre Stärken und nachsichtig mit Ihren Schwächen. Es wird Ihnen ermöglichen, sich auch an den Stärken Ihrer Kinder zu freuen und den Schwächen mit Akzeptanz zu begegnen. Sodass ermutigte Eltern diese Ermutigung an ihre Kinder weitergeben.