Den Menschen ein Zuhause geben
Christian Mayer (Caritas-Projektverantwortlicher für die Wohnraumoffensive, rechts) freut sich über die Unterstützung durch die drei „herein“-Botschafter (von links) Ozan Önder, Margarete Eger und Bernd Bergemann. Caritas Bodensee Oberschwaben
Wohnen ist Menschenrecht für alle. Und doch ist es auch in der Region Bodensee-Oberschwaben für benachteiligte Menschen - darunter Alleinerziehende, Rentner, Geflüchtete - immer schwieriger, geeigneten bezahlbaren Wohnraum zu finden. Mit ihrer Kirchlichen Wohnraumoffensive "herein" engagiert sich die Caritas Bodensee-Oberschwaben als Vermittler zwischen potenziellen Vermietern und Mietern. Unterstützung dabei erhält sie jetzt von der Stadträtin und Taldorfer Ortschaftsrätin Margarete Eger, dem langjährigen Caritas-Fachleiter Sucht und Armutsbezogene Hilfen Bernd Bergemann und dem Viktualienmarkt-Geschäftsführer Ozan Önder, die sich als Botschafter engagieren. "Das Projektkonzept ist gut und verdient Unterstützung", waren sich die drei bei einem Treffen einig.
In enger Kooperation mit Kirchen und Kommunen suche man geeigneten Wohnraum, um diesen befristet zu marktüblichen Preisen anzumieten und zunächst für ein oder zwei Jahre an von der Caritas sozial begleitete Mieter zu untervermieten, berichtete der Projektverantwortliche Christan Mayer. In Ravensburg habe man bereits drei Wohnungen angemietet, von denen zwei bislang leer gestanden seien. "Unser Ziel ist es, als Vermittler Vertrauen zwischen Vermieter und Mieter zu schaffen und proaktiv Beziehungen aufzubauen", so Mayer. Auch nach Zustandekommen eines Mietvertrags begleitet die Caritas ihre Mieter weiter und schaltet sich frühestmöglich bei Unstimmigkeiten in der Hausgemeinschaft helfend ein. Der Mietvertrag ist mit dem Eigentümerverband Haus & Grund abgestimmt und bietet den Vermietern so weitgehende Sicherheiten für das Mietverhältnis. In Kooperation mit der Diakonie findet eine Mieterqualifizierung statt. Diese beinhaltet zum einen das Thema der Wohnungskultur und zum anderen das Thema der Wohnungssuche. Zudem sorgt die Caritas für die notwendigen Antragstellungen bei den Ämtern, damit die Kaution, Miete und bei Bedarf Erstausstattung finanziert werden. "Wir sind und bleiben Ansprechpartner für beide Seiten - Vermieter und Mieter", betont Mayer. Als weitere Idee prüfe man derzeit Möglichkeiten, die Sanierung leerstehender renovierungsbedürftiger Wohnräume zu übernehmen. Finanziell unterstützt wird das Projekt "herein" vom Flüchtlingshilfefonds der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Deutschen Fernsehlotterie.
"Wir sehen uns als Brücke zwischen Projekt und künftigen Vermietern", sagte Bernd Bergemann. Wohnraum dürfe nicht zum Luxusgut werden, deshalb setze er sich für die Wohnraumoffensive ein. Bezahlbare Wohnungen für Menschen in verschiedenen Lebenslagen seien in Ravensburg Mangelware, gab Margarete Eger zu bedenken. Die Caritas habe diese Not erkannt und das Projekt "herein" initiiert. Sie appelliere als Botschafterin an alle, die eine leerstehende Wohnung haben, sich mit der Caritas als seriösem und vertrauensvollem Partner in Verbindung zu setzen. Von der Wohnraumoffensive der Caritas überzeugt ist auch Ozan Önder. Über das Projekt hätten Menschen, die sonst keinen Mietvertrag bekämen, die Chance auf eine eigene Wohnung. Dies unterstütze er gerne tatkräftig als Botschafter.
"Wir freuen uns sehr, dass wir für unser Projekt drei in der Öffentlichkeit bekannte und angesehene Botschafter als Ansprechpartner im Sozialraum gewinnen konnten", bedankte sich Mayer für das Unterstützungsengagement. Mit ihrer Hilfe hoffe man, in Kontakt zu weiteren Eigentümern zu kommen.