Weiterer Meilenstein bei Solidarischen Gemeinden: Aulendorf gründet Verein
Die Stadt Aulendorf befindet sich seit dem Jahr 2021 auf dem Weg hin zu einer Solidarischen Gemeinde, in der Jung und Alt sich um einander kümmern und man gut und gerne alt werden kann. Die Caritas Bodensee-Oberschwaben hat das Konzept zum Aufbau Solidarischer Gemeinden entwickelt, das auf einen beteiligungsorientierten Entwicklungsprozess ausgerichtet ist. Partner im Projekt sind die jeweilige Kommune und das Katholische Dekanat Allgäu-Oberschwaben. Gefördert wird das Projekt vom Landkreis Ravensburg mit freundlicher Unterstützung durch die Schiedel-Stiftung.
Am 19. Dezember 2023 erreichte diese Initiative einen weiteren wichtigen Meilenstein: Der Verein Solidarische Gemeinde Aulendorf e.V. wurde offiziell gegründet.
Rund 50 Personen aus Aulendorf versammelten sich voller Spannung zur Gründungsversammlung, die von der Organisationsgruppe der Vereinsgründung, dem Bürgermeister, der Koordinatorin und der Fachstelle der Solidarischen Gemeinden über Wochen sorgfältig vorbereitet wurde. Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit für Rückschau und Berichte, sondern auch für Diskussionen über die Erwartungen an den neuen Verein und die Identifikation von Potenzialen und Bedarfen in Aulendorf. Die Wünsche und Anregungen der Bürger*innen reichten von der Einführung von Leihoma und -Opa, einem Reparatur-Treff und Fahrdiensten zum Arzt bis hin zu einem Mehrgenerationenhaus und bezahlbarem Wohnraum.
Gesellige, gesunde und sorgende Gemeinschaft
Der Verein setzt nun auf drei zentrale Säulen: Unter dem Motto "Geselliges Aulendorf" sollen Begegnungsorte geschaffen werden, die besonders älteren Menschen zugutekommen. Im Bereich "Gesundes Aulendorf" plant der Verein Programme für Bewegung, Aktivitäten und Gesundheitsbildung. Die Säule "Sorgendes Aulendorf" umfasst verschiedene Hilfsangebote wie Nachbarschaftstische, Besuchs- und Begleitdienste sowie Reparaturtreffs.
Der Bürgermeister unterzeichnete als Erster die Liste der Gründungsmitglieder. Die Wahl der sechs Vorstandsmitglieder erfolgte einstimmig. Gemäß der Satzung wird der Vorstand zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzt, was auch einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtergleichheit symbolisiert.
Am Ende des Abends steht fest: der Verein startete mit insgesamt 38 Gründungsmitgliedern und einem Vorstandsteam von sechs Personen. Die Vorsitzende Karin Halder und Josef Bühler und die weiteren Vorstandsmitglieder Stefanie Dölle, Dieter Schmucker, Anita Herre und Andreas Schulte wurden einstimmig gewählt. Zusätzlich wird ein starker Koordinierungskreis gebildet, bestehend aus Vertretern der Stadt, dem Stadtseniorenrat, den Kirchengemeinden und weiteren engagierten Einzelpersonen sowie sozialen Organisationen aus Aulendorf.
Besonders erfreulich ist die Förderung durch das deutsche Hilfswerk, die es dem Verein ermöglicht, von Anfang an eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen. Die Beteiligung von sozialen Akteuren, Kirchengemeinden, Bürgermeister und Ortsvorsteher*innen, Mitgliedern aus Gemeinde- und Kreisrat sowie hochrangigen Vertretungen des Landratsamtes mit Andrea Müller (Stabsstelle Sozialplanung) und Reinhard Friedel (Dezernat Arbeit und Soziales) sowie der Friedrich Schiedel Stiftung mit Roland Bürkle (Vorstand) verdeutlicht das breite Interesse und die Unterstützung für dieses wegweisende Projekt in Aulendorf.
Der Verein "Solidarische Gemeinde Aulendorf e.V." steht somit als Symbol für gemeinschaftliches Engagement und die Verwirklichung eines solidarischen Miteinanders in der Stadt.