Verlässliche Partner für eingewanderte Menschen
Ravensburg/Weingarten/Leutkirch - In Zeiten der Corona-Pandemie ist es für Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, besonders schwer, hier Fuß zu fassen. Sie sind auf eine zuverlässige Unterstützung und Beratung angewiesen, wie sie die Migrationsberatungsstellen für Erwachsene (MBE) und die Jugendmigrationsdienste (JMD) anbieten. Wenn für eingewanderte Menschen vieles andere wegbricht, sind diese Dienste verlässliche Partner. Mit einem bundesweiten Aktionstag Ende Juni machten sie auf ihren Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft aufmerksam.
Auch die Migrationsberatung (MBE) der Caritas Bodensee-Oberschwaben mit ihren Beratungsstellen in Ravensburg (Sozialraum Ravensburg und westlicher Landkreis), Weingarten (Sozialraum Weingarten und nördlicher Landkreis) und Leutkirch (Sozialraum Allgäu) beteiligte sich an dem Aktionstag. "Wir haben ein digitales Veranstaltungsformat für alle kommunalen Integrationsbeauftragten und weitere Partner aus dem Bereich Integration und Migration aus unserer Region, angeboten", berichtet Constanze Rauch, Leiterin des Caritas-Dienstes Familie und Migration. Ziel dabei war es, die Aufgaben, Zielgruppen und Themen der Beratung sowie die Entwicklung der MBE transparent zu machen. "Gerade auch in instabilen Zeiten, wie den zurückliegenden Corona-Phasen, ist eine effektive Vernetzung mit unseren Integrationsfachdiensten und Netzwerkakteuren in der Migration und Integration ein wichtiges Fundament. Um eine gemeinsame, effektive Unterstützung zu leisten sowie individuelle Hilfepläne zu erstellen, ist dieses Netzwerk unabdingbar. Durch unsere Veranstaltung konnten wir den Teilnehmenden neue Aspekte und Möglichkeiten unserer Arbeit aufzeigen", so Constanze Rauch.
Es sei unbestritten, dass Migrationsberatung die Integration fördere und einen wichtigen sowie vor allem nachhaltigen Beitrag leiste, indem sie den Integrationsprozess erwachsener Zugewanderter gezielt initiiere, steuere und begleite, betont Caritas-Fachleiterin Angelika Hipp-Streicher. Beratungsbedarf und Fallzahlen seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Trotz pandemiebedingter Verunsicherungen und Einschränkungen sei es mit kreativen und flexiblen Lösungen wie Online-Beratungen, virtuellen Begegnungsangeboten oder Treffen im Freien gelungen, ein qualitativ hochwertiges Beratungsangebot aufrechtzuerhalten. Insgesamt wurden in der Caritas-Region im vergangenen Jahr 273 Fälle bearbeitet, 79 davon im Case-Management. Unter den Ratsuchenden waren 148 Männer (54,2 Prozent) und 125 Frauen (45,8 Prozent). Mit 1,5 Fachstellen, verteilt auf drei Standorte, ist das Beratungsangebot der Caritas sehr stark frequentiert.
Das Angebot der MBE richtet sich in erster Linie an Neuzugewanderte über 27 Jahre mit Bleiberecht und deren Familien. An die Migrationsberatung wenden können sich aber auch Migrantinnen und Migranten, die bereits länger in Deutschland leben und in ihrer Lebenssituation eine neue Orientierung brauchen, sowie Spätaussiedler und ihre Familien oder auch Institutionen und Organisationen, wenn es um Fragen der interkulturellen Öffnung und Kompetenz geht. "Unsere MBE-Beratungsstellen sind offen für alle Ratsuchenden und machen keinen Unterschied zwischen Alter, Geschlecht, Religion, Staats- und Volkszugehörigkeit oder politischer Überzeugung", sagt Constanze Rauch.
Zugang zu Migrantinnen und Migranten mit Beratungsbedarf erhalten die Fachkräfte über Integrationskurse, in denen sie über ihr Beratungsangebot und andere Caritas-Dienste informieren. Sie unterstützen Zugewanderte in allen Fragen zu Integrations- und Deutschkursen, zu etwaigen Fördermöglichkeiten oder in Sachen Kinderbetreuung während der Kurszeiten. Rat und Hilfe bekommen Zugewanderte aber auch in sozialrechtlichen und aufenthaltsrechtlichen Fragen, bei Problemen im Umgang mit Behörden, bei der Wohnungssuche oder der Suche nach Freizeitmöglichkeiten, beispielsweise in Vereinen, oder nach Möglichkeiten eines freiwilligen Engagements. Eine wichtige Aufgabe sehen die Migrationsberaterinnen und -berater in der Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt. Sie helfen daher bei Bewerbungen, bei Fragen im Zusammenhang mit schulischer und beruflicher Qualifizierung oder beim nicht ganz einfachen Anerkennungsprozess von Schul- oder Berufsabschlüssen. Die Zusammenarbeit mit Fachdiensten und den Angeboten von Familientreffs und Integrationszentren sowie wichtige externe Kooperationspartner wie beispielsweise die Agentur für Arbeit, Ausländerbehörden, Kommunen und Kirchengemeinden bieten der Migrationsberatung dabei fachkundige Unterstützung und garantieren kurze Wege.
Kontakt Migrationsberatungsstellen:
Sozialraum Ravensburg (Ravensburg, Schlier, Vogt), westlicher Landkreis (Wilhelmsdorf, Horgenzell)
Caritaszentrum Ravensburg
Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer
Heike Breitweg
Seestraße 44, 88214 Ravensburg
Telefon 0751 36256-0
breitweg@caritas-bodensee-oberschwaben.de
Sozialraum Weingarten, nördlicher Landkreis (Altshausen, Aulendorf, Bad Waldsee, Wolfegg)
Integrationszentrum Weingarten
Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer
Dieter Haag
Liebfrauenstraße 25, 88250 Weingarten
Telefon 0751 999234-10
haag@caritas-bodensee-oberschwaben.de
Sozialraum Allgäu (Leutkirch, Wangen, Isny, Bad Wurzach, Amtzell, Kisslegg)
Caritaszentrum Leutkirch
Migrationsberatung für erwachsene Zuwandere
Rainer Müller
Marienplatz 11, 88299 Leutkirch
Telefon 07561 9066-0
mueller.ra@caritas-bodensee-oberschwaben.de