„Herbiläum“
Der Treff bietet die Möglichkeit zum netten Beisammensein. Dies wurde unter anderem mit verschiedenen Feiern, Festen und alltäglicher Gemütlichkeit unter Beweis gestellt. Möglich wird dies nur durch die engagierte Arbeit von ehrenamtlichen Helfern, Bundesfreiwilligen-dienstlern und Mitarbeitern der Caritas Suchtberatungsstelle.
Rund 250 Personen befanden sich 2014 im Landkreis Ravensburg in Substitutionsbehandlungen, davon 158 in der Georgstraße, 69 in Wangen und 23 in der Justizvollzugsanstalt Ravensburg. Sie können grob in drei Gruppen unterteilt werden: In die relativ gut Integrierten mit Beruf und Familie, guten Ressourcen und geringem Hilfebedarf (1), in die sozial wenig Integrierten in labilen Lebenslagen mit Defiziten im Bereich Beruf/Familie/Persönlichkeit und wenig Ressourcen (2) sowie in die sozial nicht Integrierten mit szenenahem Lebenswandel und desolaten Lebenslagen (3). 54 Kinder und Jugendliche leben im eigenen Haushalt der substituierten Eltern, 23 Kinder leben anderswo, haben aber regelmäßig Kontakt zu den Eltern.
Für Menschen, die sich in Substitution befinden, bietet der offene "Treff 27" der Caritas in der Ravensburger Georgstraße ein Stück Normalität und Geborgenheit in einem gepflegten Rahmen mit Café und Aufenthaltsmöglichkeiten. Es gibt drei warme Mahlzeiten in der Woche. Vielfältige Aktivitäten sowie freizeit- und erlebnispädagogische Angebote ermöglichen Teilhabe und schaffen Tagesstruktur. Die Organisation des Treffs erfolgt durch Sozialarbeiter, die auch Ansprechpartner im Hintergrund sind. Rund 20 bis 25 Besucher kommen regelmäßig zu den Öffnungszeiten in die von der Caritas mit Unterstützung der Katholischen Seelsorgeeinheit Ravensburg-Mitte seit Ende 2010 betriebenen Einrichtung. 2014 wurden 7560 Kontakte verzeichnet. Der Treff, der sich im selben Gebäude wie die Schwerpunktpraxis und die Psychosoziale Suchtberatungsstelle befindet, hat an fünf Tagen in der Woche von 8:30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. "Das besondere an dem Treff ist das große Engagement von Ehrenamtlichen, die sich auf diese Zielgruppe einlassen", sagt Caritas-Suchtberater Christian Mayer. Die aktuell sechs freiwilligen Zeitspender verfügen über wichtige eigene Lebenserfahrung und sind in der Lage, den vielfach mit Multi-Problemlagen behafteten und nicht selten gesundheitlich vorgeschädigten Treff-Besuchern einen ungezwungenen Austausch zu ermöglichen. Unterstützt werden sie von einem Arbeitsgelegenheitsmitarbeiter, einem Bundesfreiwilligendienstler , einer Honorarkraft und einer Praktikantin, die an der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Studium der sozialen Arbeit absolviert.