Fairkauf Friedrichshafen feiert zehnjähriges Bestehen
Bei der Jubiläumsfeier waren alle Fairkauf-Ehrenamtlichen zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Bürgermeister Andreas Hein und Sozialdezernent Ignaz Wetzel richteten dankende Wort an alle Helferinnen und Helfer und an die Caritas. Sie wertschätzten das Fairkauf-Konzept als „wichtigen Baustein einer sozialen Stadt“. Helen Bartknecht
Friedrichshafen. Das beliebte und bewährte Konzept der Caritas-Region Bodensee-Oberschwaben feiert Geburtstag. Seit nunmehr zehn Jahren ist Sozialkaufhaus in der Häflerstadt - genauso wie sein über 25-jähriges Pendant in Weingarten - ein idealer Ort für soziales Miteinander und ein Treffpunkt im Quartier. In Friedrichshafen gehen 60.000 Kundinnen und Kunden pro Jahr ein und aus. Zehn Jahre nunmehr ist der Fairkauf ein Ort für Arbeitssuchende und Menschen ohne Beschäftigung, die über den Fair-Job-Pool in den ersten Arbeitsmarkt finden. Nicht zuletzt ist es ein Ort, wo für alle das Thema Nachhaltigkeit selbstverständlich ist. Dinge wiederzuverwerten und ein zweites Leben zu geben, kombiniert mit dem Aspekt, gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen, das ist einzigartig. Das Konzept Fairkauf eben. Für alle Menschen. Einer für alle_s.

Ignaz Wetzel, Sozialdezernent des Bodenseekreises, besuchte die Jubiläumsfeier mit zahlreichen Ehrenamtlichen. Er kam als Geschäftsführer des Jobcenters der Stadt Konstanz bereits mit dem Fairkauf in Berührung und ist davon überzeugt: "Das Konzept Fairkauf bietet einen klaren Mehrwert für die Menschen hier", sagte er. Und da schließt sich der Kreis: Der Fairkauf in Konstanz hat zusammen mit dem Fairkauf Friedrichshafen, Weingarten und Heidenheim den Schritt zum modernen Redesign gewagt. In diesem Zuge wurden die Räumlichkeiten in der Paulinenstraße in frischen Farben gestrichen. An den Ladenfenstern und im Innern findet sich überall das neue Logo. Friedrichshafens Bürgermeister Andreas Hein gratulierte vor Ort zum Jubiläum und betonte: "Der Fairkauf setzt in Friedrichshafen täglich und beständig ein Zeichen für soziales Miteinander, Teilhabe und eine nachhaltigere Zukunftsorientierung; dafür danke ich Ihnen herzlich", richtete er seine Worte an die Caritas und insbesondere auch an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die tagtäglich den Fairkauf zum dem machen, was er ist.
Für die kommenden zehn Jahre braucht der Fairkauf vor allem viel Widerstandskraft und die Fähigkeit zur Anpassung. Denn die großen Krisen und Entwicklungen machen auch vor diesem bewährten Konzept nicht Halt. Stichwort Altkleider. Davon gibt es in Deutschland einen enormen Überschuss. So viel, dass gebrauchte Kleidung inzwischen gegen Geld verwertet werden muss. Eine finanzielle Herausforderung für das Unternehmen Fairkauf. Auch personelle Herausforderungen gilt es in Zukunft gut zu meistern: Stabile Zahlen braucht es sowohl bei den Belegungen im Fair-Job-Pool als auch im ehrenamtlichen Bereich durch genügend Freiwillige. Nur so geht das Konzept Fairkauf auch weiterhin auf und entfaltet seine Wirkung im Quartier.