Caritas Suchthilfen – nah, wirksam, notwendig!
Breites Angebot der Caritas-Suchthilfen

Die Caritas Bodensee-Oberschwaben ist im Landkreis Ravensburg Träger der ambulanten Suchthilfen - niederschwellig, vertraulich und kostenfrei. In den Beratungsstellen in Ravensburg und Wangen, mit Außensprechstunden in Bad Waldsee, Isny und Leutkirch, wird Fachberatung und Prävention zu Alkohol, Nikotin, Cannabis, Opioiden und weiteren Drogen, sowie Verhaltenssüchten wie Glücksspielsucht und Internetnutzungsstörungen angeboten.
Kernstück ist die Grundversorgung mit Beratung, Information, Motivation, Krisenintervention, sowie Vermittlung in Fachkliniken oder andere Unterstützungsformen. Ergänzende Hilfen gibt es für Angehörige in Form von Einzel- und Gruppengesprächen, sowie eine datenschutzkonforme Onlineberatung als besonders niedrigschwelligen Zugang. Im Bereich Behandlung bieten die Einrichtungen Motivationsbehandlung, Therapievorbereitung und -vermittlung, ambulante Rehabilitation, Nachsorge sowie die psychosoziale Begleitung von Menschen in Substitutionsbehandlung an.
Für Jugendliche und Familien stehen spezielle Angebote wie FriDA, ein familientherapeutisches Programm für konsumierende Jugendliche und ihre Eltern, sowie das Präventionsprogramm HaLT für junge Menschen mit riskantem Alkohol- und Drogenkonsum zur Verfügung. Zur Reflexion des Konsumverhaltens gibt es das Selbstkontrolltraining SKOLL. Darüber hinaus führen die Caritas Suchthilfen zahlreiche Präventionsveranstaltungen in Schulen, Vereinen, Jugendhilfeeinrichtungen und Betrieben durch, ergänzt um Schulungen und Elternabende.
Mit Plan C bieten die Caritas Suchthilfen ein teilhabe- und abstinenzorientiertes betreutes Wohnen im eigenen Wohnraum an.

Im Bereich der psychosozialen Begleitung werden Menschen in Substitutionsbehandlung beraten und unterstützt - unter anderem in der Begegnungsstätte für Menschen in Substitution im Treff 27 in Ravensburg.
In der Justizvollzugsanstalt Ravensburg Hinzistobel ist die externe Suchtberatung für Gefangene ein weiteres wichtiges Angebot der Caritas Suchthilfen.
Ein besonderes Projekt stellt Kraftakt dar, ein Gruppenangebot für Männer mit partnerschaftlicher Gewaltproblematik.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung der Suchtselbsthilfe und in der Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen: Insgesamt bestehen enge Kooperationen mit 27 Selbsthilfegruppen im Landkreis Ravensburg, insbesondere mit dem Kreuzbund.
Mit dem Projekt "Suchthilfe inklusiv" engagieren sich die Caritas Suchthilfen zudem in der Begleitung suchtgefährdeter Menschen mit Behinderungen.
Die Caritas Suchthilfen kooperieren eng mit anderen Fachdiensten, Beratungsstellen, Kliniken, Ärzt*innen, Einrichtungen, Staatsanwaltschaft, Bewährungshilfe, Polizei, Behörden, Landkreis, DRV, Krankenkassen u.a. und sind in kommunalen und überregionalen Netzwerken und Gremien vertreten.
Ambulante Hilfe rechnet sich
Die Caritas betont zum Aktionstag auch die ökonomische Dimension: Ambulante Suchthilfe ist hoch effizient. Jeder investierte Euro spart langfristig deutlich höhere Kosten im Gesundheits- und Sozialsystem. Frühzeitige Beratung verhindert stationäre Krankenhausaufenthalte, reduziert Folgekosten durch Arbeitslosigkeit oder Wohnungslosigkeit und stabilisiert Familien.
Im Jahr 2024 erreichten die Caritas Suchthilfen im Landkreis Ravensburg rund 1500 Klientinnen und Klienten mit über 8000 Kontakten.
Schnelle Zugänge, kurze Wege und nachhaltige Begleitung können Versorgungslücken verhindern und Rückfälle reduzieren. Suchthilfe ist eine kommunal unverzichtbare Infrastruktur.
Der DHS-Aktionstag macht deutlich: Suchthilfe sichert nicht nur individuelle Lebensqualität, sondern auch gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gerade in Zeiten neuer Herausforderungen - etwa durch die Teillegalisierung von Cannabis oder zunehmende Mediensüchte - entstehen neue Bedarfe und Kommunen benötigen stabile und ausreichend finanzierte Hilfestrukturen.
Suchthilfe im Landkreis Ravensburg ist mehr als eine Fachleistung - sie ist eine gesellschaftliche Investition in das gemeinsame Leben vor Ort.