Wilde Hexen, Zauberlehrlinge und tanzende Hexenkessel bevölkern den Hegenberg
Eine Gruppe Kinder schleppt lange Stöcke und mehrere Bündel mit dicken und dünnen Ästen auf den Hof der Don-Bosco-Schule. Die haben sie gestern bei einer Wanderung gemeinsam gesammelt. Schnell wird klar, was da entsteht: Die Stöcke werden mit Hilfe eines Ehrenamtlichen noch auf Länge geschnitten, dann werden die Äste drapiert und mit Kabelbinder so fest gebunden, dass wunderschöne Hexenbesen entstehen. Von der Arbeit mit den vielen Ästen und Zweigen haben einige Kinder noch schwarzen Staub auf den Nasen, aber sie strahlen überglücklich.
Viele spannende Aktivitäten
Immer vormittags gibt es ein buntes Programm in der Kindergruppe, nachmittags können die Ferienkinder offene Angebote im Bereich Spiel, Sport und Kreativität selbst wählen und bei schönem Wetter geht es natürlich auf den großen Spielplatz. Je nach Tagesverfassung nehmen die behinderten Kinder an den Aktivitäten gemeinsam mit den anderen Kindern teil. Sie alle lernen viel voneinander. Vier Fachkräfte und 16 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben sich viele Aktionen einfallen lassen, mit denen die Kinder bis zu vier Wochen Ferienfreizeit verbringen können. Da werden aus Butterkeksen Hexenhäuser gebaut, unsichtbare Wege gesucht und Bilderrahmen aus Steinen modelliert. Die achtjährige Lucy übt mit ihrem Hexenbesen konzentriert am Hexentanz. Der neunjährige Samuel erprobt mit seinem selbst gebastelten Zauberstab den soeben gelernten Zauberspruch, ganz wie es sich für ein Mitglied der Gruppe "Zauberlehrlinge" gehört. Es wird Fußball gekickt, mit Wasser gespritzt und in der Küche duften Kekse in Drachen- und Hexenform aus dem Ofen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Integrativen Ferienfreizeiten für Vor- und Grundschulkinder werden angeboten von der Stiftung Liebenau in einer Veranstaltergemeinschaft mit der Caritas Bodensee-Oberschwaben, dem Bildungszentrum St. Konrad (Hort) sowie dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ, Dekanat Ravensburg) und der Gemeinde Meckenbeuren als Partner. Die Veranstalterkooperation bewähre sich bestens seit vielen Jahren, weiß Christoph Gräf, Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Familie der Stiftung Liebenau. Ein Teil der Ferienplätze werde von Kindern mit Behinderungen belegt. "Für diese ist teilweise eine 1:1-Betreuung erforderlich, damit ein gemeinsames spielerisches Lernen möglich ist", so Gräf. Die Idee zu den beliebten Hegenberg-Freizeiten sei vor fast 15 Jahren durch Nachfragen von Eltern entstanden, die das Fehlen eines gemeinsamen Betreuungsangebots für behinderte und nichtbehinderte Geschwisterkinder bedauerten.