Neu am Empfang: Frau Wekerle
Frau Wekerle, wie sieht ein typischer Arbeitstag am Empfang des Caritas-Zentrums aus?
Wenn ich morgens anfange, mache ich mir zuerst eine Liste für den Überblick, welche KlientInnen heute wann zu welchen BeraterInnen kommen. Ebenso höre ich den Anrufbeantworter ab und schreibe Telefonnotizen dazu. Um 9 Uhr öffnet das Zentrum, die ersten Ratsuchenden kommen und gleichzeitig geht auch schon das Telefon los. Zwischendurch kümmere ich mich um die Post und recherchiere in der Tageszeitung nach Themen, die die Caritas betreffen. Die KlientInnen kommen persönlich oder rufen an, um einen Ersttermin zu vereinbaren. Wenn sie zu dem Erstgespräch erscheinen, bitte ich sie einen Anmeldebogen auszufüllen und im Wartezimmer Platz zu nehmen. Die BeraterInnen bekommen von mir bescheid, dass die Ratsuchenden da sind und holen sie im Wartezimmer ab.
Mit welchen Anliegen oder Fragen melden sich Ratsuchende?
Das ist ganz unterschiedlich. Bei manchen Personen geht es um die Erziehung ihrer Kinder oder um die Probleme, die ihre Kinder haben, um ihre Ehe oder um die Schwangerschaft. Häufig sind auch finanzielle Probleme ein Anlass. Andere rufen an und möchten Möbel für den Fairkauf in Friedrichshafen spenden.
Das klingt danach, als ob Sie am Empfang die erste Ansprechpartnerin für verschiedenste Dinge sind, auch für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ja, oftmals schildern mir Anrufer ihre Lebenssituation und ihren Bedarf, dann höre ich zu und schätze ein, um was es geht und welches Beratungsangebot des Caritas-Zentrums passen könnte. Manchmal verweise ich auf Kooperationspartner oder bestimmte Ämter. Die Klient-Innen begegnen mir sehr wertschätzend und freundlich. Einige kommen ernst oder bedrückt an. Ich finde es wichtig, sensibel und einfühlsam mit den Personen umzugehen. Denn bereits Telefon und Empfang stellen einen geschützten und vertraulichen Rahmen für die Ratsuchenden dar. Bei Anfragen von Personen mit anderer Sprache verständige ich mich zum Beispiel auf Englisch, mit mehrsprachigen Listen oder eben mit Händen und Füßen.
Was hat Sie zur Stelle im Caritas-Zentrum bewogen, wie kam es dazu?
Die letzten Jahre habe ich in der Buchhaltung einer Firma gearbeitet, da hatte ich höchstens telefonisch mit Kunden oder anderen Firmen zu tun. Hier bei der Caritas habe ich beides: Buchhaltung und den persönlichen Kontakt zu den Menschen bei der Arbeit am Empfang, das war für mich wesentlich.
Die erste Zeit am neuen Arbeitsplatz, wie haben Sie die erlebt?
Am ersten Tag bin ich ganz herzlich von den anwesenden MitarbeiterInnen des Zentrums begrüßt worden. Die nächsten Tage haben mich die Kolleginnen in die Aufgaben am Empfang und in der Buchhaltung mit Geduld und Verständnis eingearbeitet. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und vielseitig, ich habe interessante Menschen kennengelernt.
Letzte Frage: Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit?
Ich bin begeistert von dem Miteinander im Team: alle sind füreinander da, das ist sehr wertvoll und ich wünsche mir, dass dies auch in Zukunft erhalten bleibt.
Wir danken Frau Wekerle für das Interview und den Einblick in ihre Arbeit!